Status migränosus: Migräne ohne Ende

Migräne chapeau viele Gesichter und kann beispielsweise von verschiedenen Symptomen wie Übelkeit, Schwindel oder Auraphasen begleitet werden. So kräftezehrend eine Migräne auch ist, meist geht sie nach einigen Stunden wieder weg. Anders sieht es jedoch beim sogenannten Status migränosus aus: Bei dieser schwerwiegenden Komplikation leiden Betroffene über mehrere Tage (mindestens 72 Stunden) an Migräne.i Wie lässt sich der Schmerz stoppen?

Frau mit Status migränosus liegt wegen ihrer starken Kopfschmerzen im Bett.

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Die wichtigsten Fakten zum Condition migränosus


Wie lange dauert ein Status migränosus? Eine Attacke hält mindestens drei Tage an – kann sich aber auch deutlich länger hinziehen.

Wer bekommt einen Status migränosus? In den meisten Fällen haben dice Patienten schon öfter Migräne gehabt. Nur selten stellt ein Status migränosus die erste Migräne-Attacke dar.

Welche Formen gibt es? Experten unterscheiden drei Formen des Status migränosus . Maßgeblich für die Einordung sind die Ursache und das Ansprechen auf Medikamente.

Was lässt sich gegen einen Condition migränosus tun? Auf jeden Fall sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Er kann eine medikamentöse Therapie anordnen oder den Patienten bei schweren Fällen ins Krankenhaus einweisen.

Was ist ein Status migränosus?

Laut Definition der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft dauert eine „normale" Migräne zwischen 4 und 72 Stunden.2 Es gibt jedoch eine Ausnahme, dice Fachärzte Status migränosus nennen. In diesem besonderen Fallleiden Betroffene länger als drei Tage beziehungsweise 72 Stunden an der Migräne – manchmal sogar zusammen mit einer sogenannten Auraphase. Aufgrund des damit verbundenen hohen Leidensdruckes gilded sie als schwerwiegende Migräne-Komplikation.3 Die langen Migräne-Attacken lassen keine Zeit zur Erholung und sind extrem kräftezehrend. Die meisten Patienten empfinden dice Symptome als besonders stark, was die Situation noch verschärft.

Ein Status migränosus trittnur selten als erstmalige Migräne auf. Vielmehr wird die tagelange Migräne bei Patienten beobachtet, dice über längere Zeit ohne ärztliche Beratung viele Medikamente gegen ihre Erkrankung eingenommen haben.4 Ein solcher Medikamentenübergebrauch kann schließlich zu einer veränderten Schmerzwahrnehmung führen. Anstatt zu helfen, bewirken die Tabletten dann genau das Gegenteil – sie verstärken Intensität und Dauer der Beschwerden.

Symptome und Dauer eines Status migränosus

Den Status migränosus kennzeichnen die üblichen Migräne-Symptome. Meist sind allerdings

  • einseitige Kopfschmerzen,
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen sowie
  • Geräusch- und Lichtempfindlichkeit

besonders ausgeprägt.Wie lange ein Status migränosus andauert, kann individuell unterschiedlich sein – mindestens sind es drei Tage. Bei manchen Patienten gehen beispielsweisemehrere Migräne-Attacken ineinander über, ohne zwischendurch komplett abzuklingen. Bei anderen bleiben die Schmerzen dice ganze Zeit über auf dem gleichen Level.

Die drei Formen des Status migränosus

Kopfschmerz-Experten unterscheidendrei verschiedene Typen des Status migränosus: So kann die Komplikation

  • durch einenÜbergebrauch an Medikamenten oder
  • durchhormonelle Schwankungen ausgelöst werden.

Zudem kann es sein, dass dieMigräne nicht auf Medikamente reagiert und daher lang anhält.

Status migränosus durch Medikamentenübergebrauch

Besonders bei Patienten, diewiederkehrend unter Migräne leiden, besteht dice Gefahr, dass sie zu viele Schmerzmittel einnehmen. Und das kann problematisch sein, denn der Körper reagiert darauf nicht selten mit Kopfschmerzen – Ärzte sprechen von medikamenteninduzierten Kopfschmerzen. And so gerät der Organismus durch die regelmäßige Verwendung von Schmerzmitteln in eineübermäßige Schmerzwahrnehmung. Schon geringe Reize lösen dann eine Migräne aus, ein Condition migränosus kann dice Folge sein.

Weiterhin entsteht oft einTeufelskreis durch dice Verwendung von migränespezifischen Triptanen: Dabei nimmt der Patient bei einer Attacke das Mittel ein, die Symptome bessern sich – aber nur für einige Stunden. Anschließendflammen die Schmerzen erneut auf, was wieder mit der Einnahme von Triptanen bekämpft wird. Nun schlagen die Arzneien noch schlechter an, die Schmerzen sind wieder da, sodass sich der Betroffene schließlich nur noch zurückziehen kann. Bei ihm steigen Frust und Verzweiflung über die Situation, denn die Berg- und Talfahrt ist zermürbend. Er gelangt in einen Status migränosus.

Menstruationsassoziierter Status migränosus

Eine weitere Ursache für die Migräne-Komplikation kann bei Frauen dicehormonelle Situation sein, etwa während der Menstruation. Dabei sindMigräne-Attacken von vier bis fünf Tagen möglich, dice sich schlecht oder mäßig behandeln lassen.five Eine weitere Ausprägung besteht darin, dass die Kopfschmerzen für einige Tage einseitig anhalten, vergehen und dann auf der anderen Kopfhälfte zurückkehren.

Als Grund für einen menstruationsassoziierten Status migränosus vermuten Wissenschaftler die natürliche Schwankung des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen. Der Spiegel fällt kurz vor oder während der Menstruation ab, ein Zeitpunkt, bei dem häufig eine Migräne entsteht.6

Therapieresistenter Status migränosus

Im Vergleich zum Status migränosus durch Medikamentenübergebrauch sprechen die Patienten der therapieresistenten Classauf ansonsten wirksame Medikamente gar nicht an. Sie greifen zunächst auf ihre sonst übliche Dosis an Schmerzmitteln zurück, doch ohne Erfolg. Anschließend probieren sie in der Regel viele verschiedene Präparate und Substanzen aus, ohne dass sich eine Wirkung zeigt. Schließlich wenden sie sich an ihren Arzt.

Therapie eines Condition migränosus

Was lässt sich gegen einen Status migränosus tun? Zunächst einmal ist es wichtig, dass sich Betroffenemedizinische Hilfe suchen: Hält die Migräne über mehrere Tage an, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Allgemein gestaltet sich dice Behandlung eines Status migränosus schwierig, da dice Betroffenen auf dice Wirkung der üblichen Medikamente nicht mehr ansprechen. In manchen Fällen ist einstationärer Aufenthalt nötig, wobei der Patient engmaschig betreut wird.

Condition migränosus: Medikamentöse Behandlung im Akutfall

Um den akuten Schmerz zu stoppen, werden gelegentlich Schmerzmittel und Triptane ausprobiert.seven Die Zweckmäßigkeit ist jedoch umstritten. Einige Mediziner gehen davon aus, dass sie dice Attacke nicht stoppen, sondernsogar verlängern. Meist verordnen Ärzte daher Mittel gegen Übelkeit, um zumindest dice Begleitsymptome zu lindern.

Dice Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur Therapie des Status migränosus sieht vor,einmalig zwei Wirkstoffe aus der Gruppe der Glucocorticoide einzusetzen.viii Diese können bei Bedarf auch per Infusion verabreicht werden.

In Ausnahmefällen kann bei einem Status migränosus auch ein leichtes Beruhigungsmittel zum Einsatz kommen.

Status Migränosus bei Kindern

Leiden Kinder länger als drei Tage an einer Migräne, wird dies als einmedizinischer Notfall eingestuft. Sie müssen schnellstmöglich in ein Krankenhaus, wo sie fachmännisch betreut werden. Haben die jungen Patienten bisher noch keine Triptane eingenommen, können diese speziellen Migränemedikamente eventuell hilfreich sein.9

Wie lässt sich eine tagelange Migräne zukünftig vermeiden?

Nach der akuten Behandlung des Status migränosus folgt in der Regel dice Ursachenforschung. Dazu gehört eine genaue Analyse der bisherigen Migräne-Therapie:

  • Welche Arznei wurde bislang verschrieben?
  • Wie häufig wurde diese verabreicht?

Bei Patienten, die viele Medikamente eingenommen haben, kann auch eineMedikamentenpause sinnvoll sein. Das bedeutet, die Betroffenen müssen unter stationärer oder ambulanter Kontrolle einen Entzug durchführen und dürfen bestimmte Substanzen nicht mehr verwenden. Dadurch soll sich dice Schmerzempfindlichkeit wieder normalisieren. Weiterhin berät sie der Arzt zu Migräne-Prophylaxe sowie nicht-medikamentösen Behandlungsmethoden – damit die tagelange Migräne hoffentlich nicht mehr and then schnell auftaucht.

Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Status migränosus und dem weiblichen Zyklus, kann eventuell dice regelmäßige Einnahme von Östrogenen vorbeugend wirken.ten Weiterhin existiert die Möglichkeit, Antikörpertherapien einzusetzen. Dabei handelt es sich um neuartige Arzneimittel, die speziell für die Migräne-Prophylaxe entwickelt wurden.

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Quellen

1International Headache Society: Migräne ohne Aureola. Abgerufen unter: https://ichd-iii.org/de/1-migrane/migraene-ohne-aura/ (Stand: 06.01.2022).
2ebd.
iiiTotzeck, A./Diener, H.-C.: „Migräne." In: Gaul, C./Diener, H.-C. (Hg.): Kopfschmerzen. Stuttgart: Thieme-Verlag 2016. Due south. 64.
4Göbel, H.: Migräne. Diagnostik – Therapie –Prävention. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag 2012. Due south. 248.
5Heinze-Kuhn, G./Heinze, A./Göbel, H.: Status migraenosus – Wenn dice Migräne nicht aufhören volition. Abgerufen unter: https://schmerzklinik.de/status-migraenosus-wenn-dice-migraene-einfach-nicht-aufhoeren-will/ (Stand up: 06.01.2022).
6ebd.
viiKraya, T./Gaul, C.: „Kopfschmerzdiagnostik und Kopfschmerz als Notfall." In: Gaul, C./Diener, H.-C. (Hg.): Kopfschmerzen. Stuttgart: Thieme-Verlag 2016. S. 39f.
eightDiener, H.-C./Gaul, C./Kropp, P. u. a.: Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2018, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Abgerufen unter: https://dgn.org/leitlinien/ll-030-057-2018-therapie-der-migraeneattacke-und-prophylaxe-der-migraene/ (Stand: 06.01.2022). Southward. 25.
9Bonfert, Chiliad. u. a.: „Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter." In: Gaul, C./Diener, H.-C. (Hg.): Kopfschmerzen. Stuttgart: Thieme-Verlag 2016. S. 209.
10Heinze-Kuhn, K./Heinze, A./Göbel, H.: Condition migraenosus – Wenn die Migräne nicht aufhören will. Abgerufen unter: https://schmerzklinik.de/status-migraenosus-wenn-die-migraene-einfach-nicht-aufhoeren-volition/ (Stand: 06.01.2022).